Der erste Kontakt:

Im ersten Schritt bitten wir Euch das entsprechende Kontaktformular unter der Rubrik "Kontaktformular" auszufüllen. Dort könnt ihr alle für uns wichtigen Daten ausfüllen und auch den Schweinchennamen vermerken, wenn ihr bereits ein für euch passendes Schweinchen auf unserer Website entdeckt habt.
Anschließend melden wir uns per E-Mail oder telefonisch bei euch, um die weiteren Schritte zu besprechen.

Vermittlungsbedingungen:

"Je größer, desto besser" trifft bei einem Schweinchengehege auf jeden Fall zu.
Bei zwei - vier Schweinchen, unabhängig von der Konstellation (Harems- oder Kastratengruppe) empfehlen wir eine Gehegegröße von mindestens 2 m² Grundfläche (also ohne Etagen). Mit jedem weiteren Tier sollte die Fläche dann etwas vergrößert werden. Besonders bei Kastratengruppen sollte auf viel Platz geachtet werden.
Solltet ihr diese Anforderungen (noch) nicht erfüllen, beraten wir euch gern, wie man diese Gehegegröße in Form eines Eigenbaus, Bodengeheges oder als Stecksystem mit einfachen Mitteln, ohne viel handwerklichen Aufwand und meist zu einem günstigeren Preis als käuflich zu erwerbende Käfige hinbekommt.

Bei Vermittlung in Außenhaltung müssen mindestens 4 Tiere vorhanden sein. Es bedarf gesicherter Gehege (mardersicherer Draht, Bodenschutz sowie Schutzhütten etc.) sowie viel Platz.

Wo können die Tiere besichtigt werden?

Da wir keine Tierheimeinrichtung sind, sondern die Tiere in unterschiedlichen privaten Pflegestellen untergebracht werden, ist ein Anschauen der Tiere nur mit vorheriger Absprache der jeweiligen Pflegestelle notwendig.

Das neue Zuhause:

Die Pflegestelle bringt das/die Tier/e in das neue Zuhause und begleitet die ersten Momente der Vergesellschaftung.
Zum Einen ermöglicht dies, die neuen Besitzer persönlich kennen zu lernen, und zum Anderen können wir uns so einen Eindruck der Haltungsbedingungen verschaffen und lernen die neuen Weggefährten unserer Nottiere kennen (sofern schon vorhanden).
Aufgrund jahrelanger Erfahrungen aus unzähligen Vergesellschaftungen können wir in der Regel sehr schnell erkennen, ob die Charaktere der Tiere zusammen passen und eine Grundlage für ein harmonisches Miteinander gegeben ist. Sollten wider Erwarten Probleme mit dem Vermittlungstier auftreten, wird nach Absprache versucht, die Schwierigkeiten beizulegen.
Gelingt dies nicht, nehmen wir das Schweinchen jederzeit wieder zurück.

Schutzgebühr und -vertrag / Nachbetreuung:

Bei der Vermittlung halten Sie bitte die Schutzgebühr in Höhe von EUR 50,00 pro Schweinchen in bar bereit. Unsere Pflegestellen leiten diese dann direkt an den Verein weiter. Vor Ort wird der Schutzvertrag besprochen und von beiden Parteien unterschrieben. Eine gewisse Zeit nach der Vermittlung findet eine Nachbetreuung per SMS, E-Mail oder andere Kanäle statt, bei der wir erfragen, wie es unserem/n ehemaligen Schützling/en ergeht.

 

Schutzvertrag
Wir vermitteln unsere Nottiere nur mit Schutzvertrag.
Wir wollen unsere Tiere damit schützen.
Zukünftige Besitzer, die den Schutzvertrag unterschreiben, verpflichten sich,
die Tiere nach §2 des Tierschutzgesetzes zu halten und ihnen die bestmögliche
medizinische Behandlung bei Krankheit zukommen zu lassen.

Wir wollen sicher gehen, dass unsere Tiere nicht vom Regen in die Traufe kommen.
Solche Verträge sortieren schon so einige Leute im Vornherein aus.

Hier können Sie sich unseren Schutzvertrag anschauen:

Meerschweinchen und Einzelhaltung

Meerschweinchen sind sehr gesellige Tiere - in "freier Wildbahn" leben sie in größeren Rudeln.
Bekanntermaßen besteht ein solches Rudel aus einem männlichen Tier und seinem "Harem", der aus mehreren Weibchen besteht. Als Haustier gehalten, sollte man den arteigenen Bedürfnissen seines Meerschweinchens so weit wie möglich entgegen kommen.

Damit es sich wohl fühlt, braucht es neben artgerechtem Futter und ausreichend Platz (0,5 - 1,0qm pro Tier!) einen oder mehrere Artgenossen. Leider leben immer noch viel zu viele Meerschweinchen allein. Das sollte nicht sein!

Tun Sie Ihrem Meerscheinchen einen großen Gefallen, und holen Sie ihm einen oder mehrere Partner hinzu. Nur so können Sie auch entdecken, wie aufgeweckt und kommunikativ diese kleinen Haustiere sind.

Mögliche Gruppenvarianten

Bock-Gruppe: bestehend aus zwei oder mehreren Böckchen
(dies ist entgegen der landläufigen Meinung durchaus möglich, auch bei unkastrierten Tieren).
Gemischte Gruppe: bestehend aus einem kastrierten Böckchen, zusammen mit einem oder mehreren Weibchen

Das alles ist möglich und kein Meerschweinchen muss alleine bleiben!

Von der Zusammensetzung mehrerer Böckchen mit Weibchen wird unbedingt abgeraten, da dies erfahrungsgemäß immer wieder zu schweren Revierkämpfen führt, welche auch auf Dauer nicht beigelegt werden und bis zum Tode eines oder mehrerer Meerschweinchen führen können!

In zahlreichen Tierheimen und Meerschweinchen-Notstationen wartet eine große Anzahl von Meerscheinchen in allen Farben, Rassen und Altersstufen, Böckchen und Weibchen auf ein neues und artgerechtes Zuhause.

Übrigens: Zwei Meerschweinchen machen nicht bedeutend mehr Arbeit und verursachen auch nicht viel mehr Kosten als eines.

Deshalb wäre es für Sie kein großer Unterschied - für das Meerscheinchen hingegen würde es eine enorme Steigerung seiner Lebensqualität bedeuten. Sie mögen jetzt als Einwand vielleicht sagen, dass Sie sich doch selbst ausgiebig mit Ihrem Tier beschäftigen, und dass es sich ja ansonsten an das Alleinsein "gewöhnt" hätte.

Aber ein Mensch kann weder seinem Meerschweinchen den fehlenden Partner ersetzen,
selbst wenn Sie sich 5 Stunden am Tag um Ihr Meerschweinchen kümmern, verbleiben trotzdem lange 19 Stunden am Tag allein, noch bedeutet es Lebensqualität, sich an Einsamkeit zu "gewöhnen".
Und wer will so schon leben? Ohne Freunde, ohne Familie, ohne Partner und meist allein? Sie vielleicht?

Sehen Sie - und Ihr Meerschweinchen ist von Natur aus gesellig und braucht Artgenossen, es ist kein Einzelgänger. Das Ganze hat auch für Sie einen großen Vorteil, nämlich den Unterhaltungswert.

Erst wenn man mehrere Meerschweinchen zusammen hält, kann man verstehen und erleben, was das Rudel-Leben für diese Tiere bedeutet. Erst dann zeigen sie ihr ausgeprägtes Sozialverhalten und ihre vielfältigen Lautäußerungen. Schmusen und rangeln miteinander und toben ihre Lebensfreude aus. Eine Gruppe ist viel interessanter zu beobachten als ein einzelnes Tier, das vereinsamt, gelangweilt und meist stumm in der Ecke sitzt. Schenken Sie also Ihrem Mitbewohner und sich selbst viel Freuden mit einem weiteren Artgenossen

 

Wir vermitteln nicht zu Kaninchen oder in eine gemischte Kaninchen/Meerschweinchenhaltung

In Zoohandlungen und Büchern bekommt man oft mitgeteilt, dass die Haltung von einem Meerschweinchen mit einem Kaninchen eine gute Kombination darstellt und diese keinerlei Probleme verursacht.

Diese Aussage ist falsch!

Meerschweinchen sind Nagetiere und Kaninchen gehören zu den hasenartigen Tieren.
Laute und Gesten unterscheiden sich derart voneinander, dass eine Kommunikation schlicht unmöglich ist.
Diese Kombination ist nur eine Zweckgemeinschaft und hat nichts mit artgerechter Tierhaltung zu tun. Wir wollen niemanden angreifen, der solch eine Haltung praktiziert.
Wir wollen vielmehr aufklären und den Menschen vor Augen führen, dass diese Kombination für beide Tiere eine Einzelhaltung darstellt. Hier nun ein paar Beispiele, wie unterschiedlich Meerschweinchen und Kaninchen sich verhalten: Kaninchen verständigen sich größtenteils über Gesten und Bewegungen, Meerschweinchen wiederum über ihren sehr umfangreichen Sprachschatz.

Ein Leben voller Missverständnisse. Das Kaninchen knirscht mit den Zähnen, wenn es sich wohl fühlt. Das Schweinchen knirscht oder klappert mit den Zähnen, wenn es Schmerzen hat oder es sich bedroht fühlt.

Kaninchen putzen gerne ihren Partner und lassen sich natürlich auch gerne putzen.
Wenn ein Kaninchen nun geputzt werden will, schiebt es sein Köpfchen unter das Kinn des Partners. Meerschweinchen können das nicht deuten, werden aus Angst wegrennen bzw. mit den Zähnen klappern. Dies signalisiert dem Kaninchen wiederum ein Wohlfühlen seines Gegenübers. Kaninchen sind Meerschweinchen körperlich weitaus überlegen.

Kritisch wird es besonders, wenn ein Rammler mit einem Meerschweinchen zusammen gehalten wird: Dem Rammler ist es egal, ob da nun ein Meerschweinchen oder eine Kaninchendame vor ihm sitzt. Er wird, um seinen Trieb auszuleben, das Meerschweinchen besteigen.

Wenn ein Kaninchen seine "5 Minuten" bekommt und durch den Stall flitzt, kann es zu schweren Verletzungen kommen, wenn dabei versehentlich das Meerschweinchen über den Haufen gerannt wird. Beide Tierarten können so ihr normales Sozialverhalten nicht vollständig ausleben und könnten aus Frust aggressiv werden.

Geben Sie jedem dieser Tiere einen arteigenen Partner!

 

Meerschweinchen und Kinder

Meerschweinchen sind bei Eltern und Kindern gleichermaßen beliebte Haustiere.
Sie sind klein, nicht bedrohlich und sehen niedlich aus.
Grundsätzlich ist gegen eine Freundschaft zwischen Meerschweinchen und Kindern nichts einzuwenden, wenn zum Schutz der Meerschweinchen wichtige Aspekte beachtet werden.

Meerschweinchen sind Fluchttiere, und weisen somit drei grundlegende Verhaltensweisen auf:
Wegrennen und Schutz suchen, die Angststarre und das Beißen.
Dieses Verhalten sichert in der Natur ihr Überleben.
Wie bei allen Tieren gibt es mehr oder weniger zutrauliche, scheue, ruhige, aufgeweckte und aktive Meerschweinchen. Viele Gefahren und Unfälle entstehen durch falsche Beurteilung des Verhaltens von Meerschweinchen. Da Meerschweinchen sehr flink sind, sollten Kinder nur mit Hilfe der Eltern die Schweinchen aus dem Gehege nehmen.
Sind die Kinder noch klein, sollte das ausschließlich von den Eltern übernommen werden. Das Meerschweinchen kann dann dem Kind übergeben werden, am besten auf dem Boden sitzend, da dann keine Sturzgefahr für das Meerschweinchen besteht.

Meerschweinchen sollten auf gar keinen Fall auf den Schultern oder auf dem Kopf platziert/getragen werden.
Zum einen ist ihnen die Höhe fremd, zum anderen haben sie keine Möglichkeit, sich beim Abrutschen festzuhalten. Meerschweinchen sind K E I N E Spielzeuge. Da Meerschweinchen sowieso ständig genügend Auslauf haben sollten, erübrigt sich der Kauf eines Geschirrs. Es wurde immer wieder beobachtet, dass Geschirre eher als Belastung denn als Bereicherung von dem Meerschweinchen empfunden wurden (Einschränkung des Fluchtinstinktes). Das gleiche gilt auch für „Kleidungsstücke“. Aus jahrelanger Erfahrung wissen wir, dass Meerschweinchen es nicht mögen, ständig hochgenommen und bekuschelt zu werden.
Auch unnötiges Kämmen und Bürsten sollte vermieden werden. Ausnahme: Langhaartiere, bei denen jedoch das Fell gekürzt wird und nicht gekämmt!

Meerschweinchen können durchaus Freude empfinden, sind aber definitiv keine verspielten Tiere und lassen sich schon gar nicht dressieren. Von Kindern kann nicht erwartet werden, dass sie die Tragweite ihrer Ideen überblicken, und deshalb appellieren wir an die Verantwortung der Eltern, aufmerksam den Umgang zwischen Kind und Meerschweinchen zu beobachten.
Auf diese Weise werden dem Kind, dem Meerschweinchen und den Erwachsenen viel Leid und Tierarztkosten erspart.